Aktieninvestment nach der Barbell-Strategie

Im aktuellen Investmentumfeld kommt es auf ein breit aufgestelltes Portfolio an, das zwei besondere Schwerpunkte hat: steigende Infrastrukturausgaben im Euroraum sowie künstliche Intelligenz (KI) in den USA. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer Barbell-Strategie, nach dem englischen Wort „Barbell“ für Hantel.
Zum Jahresbeginn 2025 haben viele europäische Länder umfangreiche Finanzpakete beschlossen, um ihre Wirtschaft und Sicherheit zu stärken. Insgesamt wurden laut Union Investment rund 1.000 Milliarden Euro allein in Deutschland dafür eingeplant, vor allem für den Ausbau von Infrastrukturprojekten und die Stärkung der Verteidigung. Nun entfalten Konjunkturpakete ihre Wirkung nicht von heute auf morgen. Doch wenn ab dem kommenden Frühjahr auf dem Kontinent mit den Bauarbeiten begonnen wird, könnte laut Union Investment der Blick auch auf die günstigen Bewertungen europäischer Aktien fallen. Der Fondspartner der Hannoverschen Volksbank informiert: Während das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das das Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem erwarteten Gewinn pro Aktie eines Unternehmens für die nächsten zwölf Monate angibt, im europäischen Aktienindex STOXX 600 bei rund 14,5 liegt, beträgt es in den USA beim Aktienindex S&P 500 etwa 22,0. Profitieren dürften dann neben der Bauindustrie und den Grundstoffen auch der Maschinen- und Anlagenbau, große und breit aufgestellte Industriekonzerne sowie der Chemiesektor. So sei aber auch klar: Ohne US-Aktien geht es nicht. Bei den großen Unternehmen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) gäbe es weiterhin Ertragspotenzial. Durch deren hohe Gewichtung im S&P 500 waren sie in der Vergangenheit für einen Großteil der Kursgewinne verantwortlich. Stimmt die Einschätzung von Union Investment, dass die Ertragschancen aus dem Bereich KI weiterhin gegeben sind, werden hochkapitalisierte US-Technologiewerte auch künftig eine bedeutende Rolle spielen. Also ist die eine Seite der Barbell-Strategie die Unterbewertung der europäischen Aktien im Vergleich zu US-Aktien und die andere Seite die hohen Ertragschancen der US-Technologiewerte.
Wettrennen bei KI-Aktien aus den USA
Was stimmt zuversichtlich, dass das so bleibt? In den USA zeichnet sich gemäß Einschätzung der Fondsgesellschaft ein Investitionswettrennen ab: Sei noch vor einigen Monaten die Mehrheit der Investoren überzeugt gewesen, dass die hohen Ausgaben für das Thema KI sich nicht rentieren würden, so habe sich diese Sichtweise jetzt geändert. Am Ende werde es mutmaßlich einen großen Gewinner geben – und zwar den, der als Erster ein nahezu perfektes KI-Modell auf den Markt bringt. Die Aktienexperten von Union Investment sind überzeugt, dass diejenigen Anleger, die erfolgreich in solche Unternehmen investieren, von den bedeutenden Ertragschancen profitieren können. Dabei müssen sie allerdings mit marktbedingten Kurs- und Ertragsschwankungen sowie Bonitätsrisiken einzelner Emittenten/Vertragspartner rechnen.
Gleichzeitig meinen die Fondsexperten erste handfeste und belastbare Projekte zu erkennen, mit denen Unternehmen unter Einsatz von KI Geld verdienen oder Einnahmen erzielen sowie ihre Produktivität steigern können. Dies sorge für zusätzliche Zuversicht und Dynamik am Kapitalmarkt. Über passende Möglichkeiten der Geldanlage und deren Chancen und Risiken informiert die Hannoversche Volksbank eG.

Newsletter vom 26. November 2025
Thomas Scholz – Filialdirektor und Leiter WP-Beratung
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