Und täglich grüßt das Murmeltier?

Pünktlich zum Winteranfang hat sich das verflixte Virus wieder zurückgemeldet. Schon seit Wochen steigen die Inzidenzen und die Hospitalisierungsrate in Deutschlands Krankenhäusern nimmt auch wieder kräftig zu. Trotz Impfungen und Boostern ist es nicht gelungen, die vierte Welle zu stoppen. Viele, vor allem ältere und vulnerable Menschen wurden im ersten Quartal zweifach geimpft. Da liegt offensichtlich das Problem – der Impfschutz hat nachgelassen und jetzt breitet sich auch noch eine neue Variante aus. Omikron ist der fünfzehnte Buchstabe im griechischen Alphabet und gleichzeitig Namensgeber für die neue Mutation. Alle Versprechungen der Politikerinnen und Politiker haben auf einmal keine Gültigkeit mehr. In anderen europäischen Ländern läuft der Lockdown schon.
 
Was bedeutet das für die Konjunktur und für die Kapitalmärkte?
Seit Beginn der Corona Krise klagen die Unternehmen über Lieferengpässe. Große Mittelstandsunternehmen und Großkonzerne sind auf internationale Lieferketten angewiesen und ihr Wertschöpfungsprozess ist deshalb gestört. Dieser Umstand hat auch dazu geführt, das die Wachstumsprognosen immer wieder nach unten korrigiert werden mussten. In Deutschland ist der erwartete Aufschwung mit etwas über 2 Prozent im laufenden Jahr doch sehr kläglich ausgefallen und deshalb sollte in 2022 das Bruttoinlandsprodukt um mehr als 4 Prozent wachsen.

Das Virus ist tückisch und die daraus notwendig werdenden Maßnahmen können und werden die Konjunktur ganz sicher wieder stören.
Neben der Wachstumsschwäche hat sich auch noch eine saftige Inflation von ca. 4,5 Prozent breitgemacht. Diese könnte allerdings im nächsten Jahr rückläufig werden. Es wäre auch wünschenswert, da die EZB die hochverschuldeten Länder der Währungsunion mit ihrer Zinspolitik unterstützen wird und die Inflationsbekämpfung nicht im Fokus hat. Die Wirtschaftsleistung bleibt schwach – die Lieferketten verbessern sich nicht und der Einzelhandel ist mit dem Auftakt des Weihnachtsgeschäftes nicht zufrieden. Vielleicht ist das schon ein Indikator dafür, was wir erwarten dürfen – nämlich wenig ökonomisches Wachstum.

Die Kapitalmärkte haben reagiert – in der letzten Woche dominierten rote Vorzeichen die Märkte. Sollte sich der Eindruck erhärten, dass die weltweite Wertschöpfung unter den erforderlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie leiden wird, dann werden wir mit schwächeren Aktienkursen rechnen müssen.
 
Schade, bislang war es ein gutes Aktienjahr – die Indices sind gut vorangekommen – sogar Höchststände wurden erzielt und die Unternehmen hatten auch wieder Optimismus verbreitet. Noch steht es nicht fest, dass das, was mühsam an den Märkten gewonnen wurde, auch wieder verlorengeht. Vorsicht ist aber geboten und ich empfehle deshalb eine Absicherung auf die Aktienbestände. Wer das nicht möchte, der kann schwache Kurse für den Kauf von Aktien nutzen. 

Newsletter vom 01. Dezember 2021

Frank-Rüdiger Griep – Vorstand
Vermögensanlage AltBayern AG

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