Unsicherheit bleibt erhöht

Die von US-Präsident Trump Anfang April beschlossenen Importzölle sandten Schockwellen durch die globalen Kapitalmärkte. Erst als US-Staatsanleihen unter starken Druck gerieten, räumte Trump diverse Zollaufschübe und -ausnahmen ein. Seitdem schwanken die Kapitalmärkte je nach Nachrichtenlage, so die Informationen von Union Investment, dem Fondspartner der Hannoverschen Volksbank eG. Daher gäbe es momentan kaum Rückenwind für chancenorientierte Anlageklassen. Ohne einen klaren Markttrend sollten Anleger zurzeit auf Sicht agieren.
In den USA dürfte sich die Wachstumsdynamik im Verlauf dieses Jahres aufgrund der konjunkturellen Bremseffekte durch die Wirtschaftspolitik der neuen Regierung abschwächen, vor allem durch den zollbedingt zunehmenden Kaufkraftverlust bei den Konsumenten. Für den Euroraum bleiben die Volkswirte von Union Investment vorsichtig optimistisch. Trumps Wirtschaftspolitik dürfte die europäische Konjunktur im laufenden Jahr belasten. Relevante Konjunkturimpulse aus den beschlossenen beziehungsweise geplanten Investitionssteigerungen in Deutschland erwartet man hingegen ab 2026.
Aufgrund des sich bereits abzeichnenden zusätzlichen Preisdrucks in den USA geht Union Investment von keiner Zinssenkung im Jahr 2025 mehr aus. Die Volkswirte von Union Investment erwarten, dass mit einem Leitzinsband von 4,25 bis 4,5 Prozent die US-Geldpolitik leicht restriktiv bleibt. Im Euroraum dürfte die Inflation absehbar das Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) erreichen. Die EZB dürfte daher nach dem Zinsschritt im April auch im Juni und im September jeweils eine weitere Senkung auf ein Niveau von dann 1,75 Prozent beschließen.
Die Kapitalmärkte hat der Verlust des Vertrauens in die US-Politik in den vergangenen Wochen stark belastet. Dazu dürfte insbesondere die Handels- und Zollpolitik negativ auf das Wachstum sowie die Unternehmensgewinne wirken und die Inflation erhöhen. Union Investment erwartet zwar, dass viele der Zölle in ihrer bislang angedachten Höhe nicht dauerhaft implementiert werden. Aber auch nach Verhandlungen und Zugeständnissen dürften die dann tatsächlich erhobenen Zölle auf einem höheren Niveau liegen als bislang.
In Summe hat damit der Rückenwind für die Kapitalmärkte abgenommen. Die Märkte dürften daher in den kommenden Wochen zwischen Sorgen um Inflation, Konjunktur und neuen politischen Belastungen und der Hoffnung auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholung bei weniger negativen Nachrichten pendeln. Die Schwankungsanfälligkeit sollte erhöht bleiben. Wie sich Anleger in diesem Umfeld positionieren können, erfahren Interessierte bei der Hannoverschen Volksbank in einem persönlichen Gespräch.

Newsletter vom 14. Mai 2025
Thomas Scholz – Filialdirektor und Leiter WP-Beratung
Hannoversche Volksbank eG
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