Wohin geht die Reise diesen Sommer?

Wer nach schlechten Nachrichten sucht wird meist schnell fündig: „Bad news are good news“, ist ein journalistisches Grundprinzip und die sozialen Medien funktionieren als zuverlässiger Resonanzboden für Empörungsthemen. Doch ist die Lage so schlecht, wie es sich manchmal anfühlt? Die Börse gilt als Wirtschaftsbarometer, wenn auch nicht immer zeitlich im Gleichschritt mit der Konjunktur. Hier wird „die Zukunft gehandelt“ und die ist bekanntlich von Unsicherheiten geprägt.
Entsprechend richtungslos wirkt der DAX, seit er im Februar nach 10 Monaten Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau wieder unter die Marke von 15.000 Punkten abgetaucht war. Trotz zweier kurzer Ausreißer nach unten hat der Bereich um 14.000 wiederholt Halt gegeben. Nun, in der Mitte stehend, ist der weitere Verlauf offen. Gut 10 Prozent höher notierte der Index zum Jahresanfang, mehr als 11 Prozent tiefer Anfang März. Doch damit steht der Mix aus 40 DAX-Konzernen aktuell besser da, als die großen US-Indizes oder die gebeutelten Technologiewerte. Für eine nachhaltige Richtungsentscheidung müsste jetzt aber auch das in den letzten beiden Monaten rückläufige Handelsvolumen wieder anziehen. Ob das große Geld aber gerade in den Sommermonaten zurückkehren wird, wäre historisch eher unwahrscheinlich.

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Newsletter vom 08. Juni 2022

Thomas Strelow, Börse Düsseldorf

Foto Thomas Strelow