Wolken ziehen auf – Aktienmärkte nervös

Bis vor wenigen Tagen schien an den Finanzmärkten noch die Sonne bei strahlend blauem Himmel und die führenden Indizes überboten sich gegenseitig mit neuen Höchstständen. An den Börsen ist bekanntlich jedoch ein Stimmungswandel jederzeit möglich. Nachdem der DAX bereits vergangenen Donnerstag im Verlauf ein neues All-Time-High bei 16.290 Punkten markiert hatte, zogen NASDAQ und S&P500 am Montag in der ersten Stunde nach Handelsbeginn mit neuen Höchstständen noch nach. Danach war Schluss mit lustig, es kam zu einer deutlichen Korrektur nach unten, der technologielastige NASDAQ Composite gab bis zu seinem Tiefpunkt am gestrigen Dienstag gut 600 Punkte und damit 3,8 Prozent ab. Pandemie- und Zinssorgen verdarben die gute Laune bei vielen Marktteilnehmern. Stimmen werden lauter, die sich um eine doch anhaltend hohe Inflation Sorgen machen. Die erneute Nominierung von US-Notenbankchef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nähren zudem die Befürchtungen, dass es in den USA im kommenden Jahr bis zu drei Leitzinserhöhungen geben könnte. Das wäre dann die lang erwartete Zinswende, der wohl auch die EZB und andere Notenbanken früher oder später folgen würden. Steigende Zinsen gehen bekanntlich nicht spurlos an den Aktienmärkten vorbei. Die grauen Wolken sind da und die spannende Frage ist, ob es nur ein vorübergehendes Gewitter oder ein längerer Wetterumschwung sein könnte. Wollen wir hoffen, dass nach den Bullen nicht etwa die Bären auf absehbare Zeit das Marktgeschehen bestimmen werden.

Newsletter vom 24. November 2021

Martin Braun, Börse Hannover